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An dieser Stelle möchte ich kurz die Technik von HDR-Bildern und deren Erstellung veranschaulichen. Ganz ohne Theorie geht es leider nicht, darum zunächst ein paar Erläuterungen:

Ein High Dynamic Range Image (HDR-Bild) ist ein Hochkontrastbild mit hohem Dynamikumfang. Nur bei digitalen Bildern lassen sich diese großen Helligkeitsunterschiede detailreich speichern.

Normale Bilder bezeichnet man als Low Dynamic Range Images (LDR-Bild). Hier gehen aber bei Bildern mit hohen Helligkeitsunterschieden viele Details verloren.

Echte HDR-Bilder kann man nur mit Spezialkameras (ab 50.000 EUR) aufnehmen oder aber etwas billiger künstlich erzeugen. Dafür erstellt man mit einer "normalen" Kamera eine Belichtungsreihe (Über- und Unterbelichtungen) von LDR-Bildern und rekonstruiert mit einer speziellen Software daraus ein HDR-Bild.

Um sich ein "echtes" HDR-Bild anzuschauen, gibt es leider nur wenige, dafür aber sündhaft teure, Ausgabegeräte. Um es also auf normalen Bildschirmen oder Medien darzustellen, muss man es darum wieder in ein LDR-Bild umwandeln, indem die Helligkeitskontraste des HDR-Bildes wieder verringert werden.

Nun kann man sich natürlich die Frage stellen, wozu das Ganze, wenn man es sich nicht anschauen kann. Ganz einfach - diese Technik bietet die Möglichkeit, Details eines Bildes in seinen sehr dunklen und hellen Bereichen zu erhalten.

Soweit in Kurzform die Theorie, nun aber zur Praxis:

Beim Fotografieren sollte man Folgendes beherzigen:

  • Stativ und Fernauslöser benutzen.
  • Die Belichtungsreihen, bei gleicher Blende, mit der Verschlusszeit steuern, da sich bei unterschiedlichen Blendenwerten die Tiefenschärfe verändert.
  • Mindestens 3 Aufnahmen je Belichtungsreihe machen, besser sind 5!
  • Wenn möglich (bei DSLR-Kameras), im RAW-Format fotografieren.

Bei meiner folgenden Belichtungsreihe, dem Kaisersaal im Sony Center, kann man gut die Auswirkungen der unterschiedlichen Belichtungszeiten erkennen.

1. Aufnahme (-1,50) : f/4.0 - 0.30 sec

2. Aufnahme (-3,0) : f/4.0 - 1/6 sec

3. Aufnahme (-4,50) : f/4.0 - 1/15 sec

4. Aufnahme (+/- 0) : f/4.0 - 1.50 sec (Orignalbelichtung)

5. Aufnahme (+1,50) : f/4.0 - 3.0 sec

Die Belichtungsreihe wird dann mit einer entsprechenden Software, ich benutze dafür
Photomatrix Professionell 4.0, bearbeitet. Sie macht aus den Einzelbildern ein HDR- Bild, das dann in einem zweiten Arbeitsgang wieder in ein LDR-Bild umgewandelt wird. Diesen Vorgang bezeichnet man als Ton Mapping.

Bei dem Ton Mapping hat man die Möglichkeit, je nach Geschmack, das Bild so naturgetreu wie möglich zu gestalten...

... oder zu verfremden:

Hierfür gibt es unendliche Möglichkeiten - für jeden Geschmack. Das fertige Bild wird verlustfrei im TIF-Format abgespeichert.

Das Bild muss dann noch mit einem normalen Bearbeitungsprogramm weiter bearbeitet werden. Ich benutze dafür Photoshop. Bei dem Beispielbild waren folgende Schritte notwendig:

  • Ausrichten (waagerechter "Horizont").
  • Entzerren (stürzende Linien, hervorgerufen durch Weitwinkelobjektiv, beseitigen)
  • Freistellen (Bildausschnitt wählen).
  • Bildgröße verändern (von 4672 x 3104 Pixel auf 480 x 319 Pixel in diesem Beispiel).
  • unscharf maskieren (nachschärfen).
  • Abspeichern im JPEG-Format (60%).

Und so kann dann das fertige Bild aussehen:

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass das von mir ausgewählte Bild nicht das ganze Spektrum der Möglichkeiten eines HDR-Bildes wiedergibt. Wer sich näher mit diesem Thema befassen will, sollte im Internet mal nach HDR-Bildern suchen. Man kann dort fantastische Aufnahmen finden.

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